Was ist besser? Was ist
interessanter?
Jeder, der eins dieser sozialen Medien
oder sogar beide nutzt, hat dazu seine eigene Meinung. Ich bin in
beiden Portalen vertreten, aber Twitter liegt mir mehr und dort bin
ich auch aktiver. Vielleicht liegt es ja nur an der Beschränkung auf
140 Zeichen, aber auf Twitter kommt mir weniger Streit, weniger
Aggressivität, weniger Schlaumeierei (Bayerisch:
Gscheithaferl) unter. Vielleicht ist es einfach schwerer, Angriffe
auf Personen oder Medien in 140 Zeichen zu packen. Oder es macht
einfach mehr Mühe, sich kurz und knackig auszudrücken und trotzdem
alles Wichtige zu schreiben. Und Arbeit darf das Ganze natürlich
nicht machen.
In meinem Bekanntenkreis gibt es auch
so einige Facebook-Verweigerer, die nur auf Twitter zu finden sind.
Es ist ja nichts Neues, dass Facebook so ziemlich alles mitbekommt,
was man im Internet macht. Geht mal in einen Online-Shop und klickt
dort einen Artikel an. Plopp! Sofort bekommt ihr diesen Artikel als
Werbung auf Facebook zu sehen. Das selbe passiert gern mit E-Mails.
Ihr nutzt Google-Mail, Facebook liest alles mit und zeigt euch das
auch mit der entsprechenden Werbung. Das ist schon gruselig.
Wir nutzen Facebook kostenlos, aber von
irgendwas müssen die ja auch leben und ihre Rechnungen bezahlen.
Wenn wir meinen, hier etwas absolut kostenfrei zu nutzen, dann sind
wir auf dem Holzweg. Wir bezahlen jede Sekunde der Nutzung – nur
halt in Form der Werbung. Trotzdem tun wir es, wir nutzen Facebook.
Wenn wir die richtigen Seiten geliked haben, sehen wir alle für uns
wichtigen News sofort, ohne zig Websites abklappern zu müssen. Schön
bequem, nicht wahr? Hier bin ich halt gerne auch so bequem.
Bei Diskussionen auf Facebook sollte
man allerdings vorsichtig sein, weil viele User die Anonymität des
Internets hier brutal ausnutzen, es gibt keine Hemmschwelle und
nirgends wird schneller beleidigt als dort. Lässt man sich auf sowas
ein und diskutiert mit, kostet das nur unnötig Zeit und Nerven und
meist zieht man häufig den Kürzeren. Ich finde, man kann seine
Freizeit durchaus besser und sinnvoller verbringen.
Facebook nervt auch. Ja, ich sehe, dass
„Freund“ XY heute Geburtstag hat. Warum MUSS ich ihm gratulieren,
warum MUSS mich Facebook zigmal am Tag daran erinnern, wenn ich
ihm/ihr doch gar nicht gratulieren WILL. Sowas soll vorkommen, ja
wirklich.
Ohne Facebook ist es aber auch nichts,
wenn man mal drin ist und mit Leuten befreundet ist, die man z.B. auf
Twitter nicht findet. Auch wenn die Seite oft nervt, man geht
trotzdem nicht raus, man will ja nichts verpassen. Was gibt’s bei
Freund X zum Essen, was schaut Freund Y im TV und worüber regt sich
Freund Z gerade fürchterlich auf. Dinge, die man einfach wissen muss
… oder auch nicht.
Twitter finde ich persönlich als das
freundlichere soziale Netzwerk. Irgendwie habe ich den Eindruck, die
Leute hier ignorieren nervige Sachen eher, als dass sie darauf
eingehen. Auch tummelt sich viel Prominenz auf Twitter, man kann
mitlesen, wo sie gerade sind, was sie machen, sie teilen oft
interessante News und man kann ich herrlich amüsieren, wenn man so
manche Kabbelei zwischen den VIPs mitverfolgt.
Was ich nicht mag, ist VIPs antwittern,
in der Hoffnung, dass sie gerade auf meinen Tweet reagieren und dann
beim „Mega-Erfolg“ den ganzen Tag grinsend durch die Gegend
laufen und damit angeben, dass Star XY gerade meinen ach so wichtigen
und interessanten Tweet beantwortet oder retweeted hat. Das kann
natürlich jeder machen wie er will, aber mein Ding ist es nicht.
Etwas liken oder retweeten von Star XY ist vollkommen ok, aber
antweeten mag ich halt nicht.
Ich mag auf Twitter die Freundlichkeit
der Leute, hier geht gleich mal ein dickes <3 an meine Follower,
die alle und ohne Ausnahme so lieb, nett und interessiert sind. Auch
wenn ich keine Con-News mehr anteasern kann, nur noch die wenigsten der Fragen
zu Cons beantworten kann, ihr seid mir trotzdem treu
geblieben … naja bis auf knapp 70 Leute, für die ich nicht mehr
interessant genug war. Bisher hat auch niemand geschrieben, dass
meine Katzenfotos nerven, im Gegenteil, ich bezeichne Polly und Kira
schon mal als Twitter-Stars, naja und Kaffee kommt ja immer gut :)
Das sind Gründe, warum ich mich auf
Twitter mehr zuhause fühle als auf Facebook, und wer weiß,
vielleicht lösche ich ja irgendwann mal meinen Facebook-Account.
Noch ist es aber nicht soweit.
Autor: Brigitte
Foto: YouTube
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