Samstag, 24. September 2016

SMS für Dich

Besser als Groupies bleiben nicht zum Frühstück



Es kommt selten genug vor, aber ich war mal wieder im Kino. Sogar sehr kurzfristig und nicht wirklich geplant. Schuld daran war erstens die liebe Tochter Stephie und zweitens ein kürzlich stattgefundenes Benefizfußballspiel, über das ich hier bereits berichtet habe.

Was hat der Film mit dem Fußballspiel zu tun? Ganz einfach, hier geh es um den Hauptdarsteller aus SMS für Dich.
Friedrich Mücke konnte man beim Fußballspiel durch seine rosa Kniestrümpfe kaum übersehen, und er spielte sogar noch ausgesprochen gut und vor allem so richtig lustig. Beim Elfmeterschießen war sein witziger Anlauf einfach nur zu herrlich. Ja, und ihn so kurz nach dem Fußballspiel dann auch noch im Kino zusehen, hatte schon was .
Caroline Herfurth kenne ich natürlich aus „Das Parfum“, ein Film der hervorragend ist, aber für mich zu den Filmen gehört, die ich mir nur ein Mal anschauen kann. Und dann war da noch Nora Tschirner – sogar ich habe „Keinohrhasen“ gesehen. Völlig überraschend für mich war auch Tom Beck dabei, den ich natürlich auch kenne, obwohl ich „Kobra 11“ nur bis zum Ausstieg von Mark Keller angeschaut habe.

Das war aber alles noch lange kein Grund für mich, ins Kino zu gehen. Normalerweise reicht mir ein Kinofilm pro Jahr und ich war ja schon in „Star Trek Beyond“. Es war dann allerdings so: Stephie sah sich den Film in München an und schrieb mir danach begeistert, der Film wäre so toll und übertrumpft sogar einen unserer gemeinsamen Lieblingsfilme - „Groupies bleiben nicht zum Frühstück!“. Moment! Ein Film, der „Groupies“ übertrumpft? Schwer vorstellbar, aber auf Stephies Meinung kann ich mich schon gut verlassen. Also war ich neugierig geworden und wir gingen vergangene Woche ins Kino.

Trotz ihrer begeisterten Empfehlung habe ich nicht viel erwartet, aber vorsorglich alle Medienberichte und Kritiken über den Film ignoriert. Das kann ich sehr gut, denn am schönsten ist Kino, wenn man absolut gar nichts über einen Film weiß, also keine Ahnung hat, worum es überhaupt geht. Klar, der Filmtitel verrät schon etwas, aber der war dann doch nicht zu umgehen. 

Also ab ins Kino. Die Zuschauer im gut gefüllten Saal bestanden zwar zum Großteil aus Frauen, aber auch einige Männer wurden mitgeschleppt. Spätestens bei den ersten Lachern, die eindeutig als männlich zu identifizieren waren, haben wohl auch die ihren Kinobesuch nicht bereut.

SMS für Dich ist einer der Filme, die nicht durch ein absolut neuartiges, innovatives oder zeitgeschichtlich wertvolles Thema beeindrucken und bestechen, sondern es ist einfach eine schöne Liebesgeschichte. Das allein reicht natürlich nicht, denn solche Geschichten gibt es wie Sand am Meer. Jeder Schnulzifilm im ZDF-Herzkino hat ähnliche Themen, aber diese sind bei Weitem nicht so gut umgesetzt.
Bei diesem Film ist die Besetzung perfekt, man merkt, dass die Chemie zwischen den Darstellern stimmt, man spürt diese Leichtigkeit, die den ganz besonderen Charme des Films ausmacht. Und natürlich die vielen herrlichen Momente zum Lachen. Echte witzige Momente, die nicht gewollt aber nicht gekonnt wirken, sondern überraschend kamen, perfekt in die jeweilige Szene passten und den ganzen Kinosaal inkl. der Männer jedes Mal herzhaft auflachen ließen. Genauso stelle ich mir gute Kinounterhaltung vor. SMS für Dich strotzt natürlich vor lauter Klischees, die man ruhig erwarten kann und auch erwarten wird (z.B. wie oft verpassen die sich jetzt eigentlich noch?), aber diese Klischees sind so gekonnt in Szene gesetzt, dass man immer wieder das Gefühl hat, sowas zum ersten Mal zu sehen.

Wenn ich im Kino sitze und mir keine Sekunde Gedanken mache, wie spät es sein könnte, ob der Film bald vorbei ist und meine Gedanken nicht abschweifen, dann wurde wirklich alles richtig gemacht.

Ich schaffe es zwar nicht, nochmal ins Kino zu gehen, aber die DVD ist bereits vorbestellt. Genau genommen sogar 2 DVDs, denn einen derartig guten Film will ich nicht teilen müssen! Der Erscheinungstermin ist im kommenden März und somit bleibt genug Zeit, viel aus SMS für Dich wieder zu vergessen und sich dann erneut in ein grandioses Filmvergnügen zu stürzen. Vor allem weiß ich jetzt schon, dass dieser Film zu meinen 10 absoluten Lieblingsfilmen gehören wird und ich mir die DVD unzählige Male anschauen werde. Unzählig bedeutet dann bei mir so 20 bis 30 Mal – mindestens. Und es bedeutet tatsächlich, dass SMS für Dich die Groupies, die nicht zum Frühstück bleiben, übertrumpft hat.

Autor: Brigitte
Foto: Warner Bros.  

Dienstag, 20. September 2016

Raumpatrouille



1966 – ich war 7 Jahre alt und saß vor dem Fernseher. Meine Mutter kam rein und schimpfte los: „Mach den Schmarrn aus, das ist nichts für dich!“ Ich: „Aber das ist Raumschiff Orion, das will ich sehen.“
Ich habe mich natürlich, obwohl ich erst 7 war, durchgesetzt. Das konnte ich schon immer gut. Keine Ahnung, welche Folge das war, aber ich war begeistert und mit Raumpatrouille war meine Liebe für Science Fiction und Raumschiffe im Besonderen geboren.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob ich die Wiederholungen 1968 gesehen habe, aber 1975 weiß ich es noch ganz genau. Zu dieser Zeit erschienen die Geschichten um Major Cliff Allister McLane und seiner Mannschaft auch als Heftromane und das nicht nur bis Folge 7. Die Geschichte wurde weiter erzählt, was für mich natürlich besonders spannend war. Die Orion durfte weitere Abenteuer erleben, es kamen andere Außerirdische dazu, die nicht so bösartig wie die Frogs waren usw.

Folge: Kampf um die Sonne
Folge: Deserteure















Unabdingbar war zu dieser Zeit natürlich auch, dass man als Fan alle Folgen auf Audio-Kassette hatte. Ihr wisst schon, diese Dinger, wie hier in meinen Originalfotos zu sehen, die man mit Bleistift und Kuli aufrollen und mit Tesa reparieren konnte. Ich habe die Kassetten so oft gehört, dass ich heute noch alle, aber wirklich alle Dialoge auswendig kann. Gestern Abend lief zum 50. Geburtstag der Serie „Rücksturz ins Kino“ im Fernsehen und ich hätte wirklich mitsprechen können.

Was ist so faszinierend an Raumpatrouille? In den 60er Jahren war das für mich das Raumschiff im Weltall und dass Menschen zu den Sternen reisen konnten. 1975 habe ich natürlich mehr begriffen, ich verstand, dass auch Raumpatrouille eine Multi-Kulti-Besatzung hatte und das bereits im Vorspann klar machte. „Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“ Dazu kam das noch die Unterwasserstartbasis, das Starlight Casino, die tollen Frisuren der Frauen, die herrlich lustigen Tänze und vor allem das wunderschöne Raumschiff. Ich finde die Orion viel schöner als die Enterprise.



1966 bis 1975 merkte man auch noch nichts davon, wie „schlecht“ die Tricks für heutige Verhältnisse sind. Ich finde sie auch heute noch besser und realistischer als die vielen Green Screen Aufnahmen, die mittlerweile ja üblich und ach so toll sind und die Filme so künstlich machen. Niemand kann mir erzählen, dass das, obwohl technisch einwandfrei, wirklich echt aussieht. Tut es nicht, man sieht und spürt es, es ist alles künstlich zusammengebaut.

Auch hat damals niemand so wirklich gemerkt, dass die Orion mit Bügeleisen, Bleistiftspitzer, Plastikbechern und vielem anderen mehr ausgestattet war, das es in Haushaltswaren-, Schreibwaren- und Fachgeschäften für Bauartikel gab. Als ich davon erfahren habe, musste ich erst mal suchen, um all die Dinge zu enttarnen, und das dauerte schon einige Folgen. Gerade die Bleistiftspitzer habe ich nur schwer entdeckt. Die Leute von der Requisite mussten noch wirklich kreativ sein. Vor allem der Aufbau der Sets erforderte schon einiges an Arbeit, die ja heute wegfällt, weil man ja gerne nur den grünen Vorhang benutzt. Sehr schade.

Da Raumpatrouille für mich bedingt durch die Kassetten immer mehr Audio als Video war, besticht die Serie noch heute für mich durch die vielen guten Dialoge. Wer erinnert sich noch um die Debatte in der Folge „Planet außer Kurs“, wer denn bei einer Evakuierung der Erde überleben dürfte. „Wer hat das größere Recht zu leben? Wollen Sie das entscheiden?“
Oder in der ersten Folge „Angriff aus dem All“, als die Oberste Raumbehörde kapiert, dass da draußen Aliens sind. „Meinen Sie wirklich, dass wir die einzigen sind, die addieren und multiplizieren können?“

Diese messerscharf geschliffenen Dialoge machen für mich einen Großteil des Zaubers von Raumpatrouille aus. Auch heute hat die Serie dadurch nichts von ihrer Faszination verloren, auch wenn die Technik des Filmens längst überholt ist. Aber vielleicht besinnt man sich ja irgendwann wieder auf die Anfänge der Tricks, um Filmen und Serien wieder mehr Echtheit zu geben.

Einen Episodenguide zu Raumpatrouille gibt es immer noch hier auf Robots & Dragons: http://www.robots-and-dragons.de/archiv/raumpatrouille-orion/episodenguide

Autor: Brigitte
Fotos: SWR/ARD, Brigitte








Samstag, 10. September 2016

About Star Trek



50 Jahre Star Trek. Alle Medien berichten darüber. Alle? Ok, lassen wir das.
Beinahe überall wurde zu Star Trek berichtet, immer auf verschiedene Art und Weise. Einmal war William Shatner in München der Aufhänger, dann ging es mal um das erste Modell der Enterprise, was mit ihm passiert ist, wo es jetzt ist, in einem anderen Artikel ging es darum, in welchen Bereichen uns die Technik schon eingeholt hat, Roddenberrys Visionen, treue Fans und so weiter, plus einem herrlichen Clip von TELE5 mit Air Berlin und dem Flughafen Düsseldorf.
Auf Facebook wurden die Profilbilder geändert und mit Star Trek Logo versehen, aber ein Google Doodle habe ich vermisst, oder habe ich es nur übersehen?

Ich habe mein Facebook-Profilbild nicht geändert, aber ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, was Star Trek heute für mich bedeutet. 1972 war Raumschiff Enterprise für mich DIE Serie schlechthin, ich saß jeden Samstagabend zitternd vor Aufregung und mit Herzklopfen vor dem Fernseher, habe meine Geschwister dazu verdonnert, mitzuschauen, hatte immer Angst, dass der Fernseher während der Folge abschmiert, meine Gedanken drehten sich den ganzen Tag um Star Trek und ich war schrecklich in Captain Kirk verliebt. 1975/1976 flaute das ab und Star Trek wurde erst wieder so um 1997/1998 mit Voyager interessant.

Heute? Ich mag Star Trek immer noch, wirklich. Aber als Fan bezeichne ich mich nicht mehr. Zumindest nicht der alten Serien und Filme. Aber ich liebe die neuen Filme, vor allem den ersten, Star Trek 2009. Die Zeiten haben sich geändert, die technische Qualität im Fernsehen und Kino hat sich geändert. Die „Botschaften“ von Star Trek sind immer noch aktuell, auch Roddenberrys sogenannte Visionen, wobei ich nach wie vor denke, dass seine Haupt“vision“ war, gutes Geld zu verdienen, was ganz bestimmt nicht verwerflich ist. Es ist vollkommen normal. Ich sehe das so, dass viele Fans hier mehr draus gemacht haben, als wirklich dahinter steckt. Ach das ist ok, aber Sprüche wie „Roddenberry würde sich im Grab umdrehen, wenn er die neuen Filme sehen würde“ etc. haben mir schon einiges verleidet.

Ich war auch wohl nie der klassische Trekkie schlechthin, sondern eher ein „Spalter“, der Star Trek schon in den 70er Jahren als beste Fernsehunterhaltung nach Raumpatrouille sah, Episoden wie „Spocks Gehirn“ klasse fand, wobei ich den Film „First Contact“ bis heute nicht mag, dagegen „Nemesis“ sehr gut finde. Und wie war das noch mit Tom Hardy? 'Nach diesem Film ist seine angehende Schauspielkarriere im Eimer.' Wo steht er heute? Richtig!

Typisch Trekkie war bei mir, dass ich mir den Vulkaniergruß beigebracht habe und lange versucht habe, eine Augenbraue hochzuziehen, was mir leider nie gelungen ist. Ich habe wie viele Fans damals alle Folgen mittels Cassettenrekorder und Mikrofon vom Fernseher aufgenommen und niemand durfte auch nur husten. Natürlich habe ich auch alles gesammelt, was es früher an Zeitungsartikeln gab und diese auch lange aufgehoben. Erst vor ein paar Monaten habe ich sie entsorgt, nach über 40 Jahren wurde das auch Zeit, finde ich.
Zu den Conventions kam ich natürlich durch Star Trek. Mittlerweile habe ich so ziemlich jeden der Seriendarsteller gesehen, also hat das auch ihren Reiz verloren.

Um nochmal das Thema Raumpatrouille aufzugreifen: Es ist schon interessant, dass ziemlich zur selben Zeit mit TOS in Deutschland eine TV-Serie entstand, die ebenfalls ein Raumschiff mit einer Multikulti-Besatzung, die durch die unendlichen Weiten der Galaxis streifte, hatte. Als großen Unterschied sehe ich hier, dass die Aliens, die sogenannten Frogs, grundsätzlich böse waren. Das ist bei Star Trek nicht immer der Fall. Also ein Plus für Star Trek. Das beste an Raumpatrouille waren die guten Diskussionen in der Obersten Raumbehörde.

Aber was ist nun mit Star Trek? Ok, ich bezeichne mich nicht mehr als Fan, trotzdem wird Star Trek immer ein Teil meines Lebens bleiben, auch wenn ich die ganzen Serien nicht mehr schaue. Die neuen Filme dafür umso lieber. Wer weiß, vielleicht wird sich das ja irgendwann mal wieder ändern und ich hole die eine oder andere DVD wieder aus dem Schrank. Voyager habe ich immer noch komplett auf Video und sogar noch einen funktionierenden Videorekorder.

Ich weiß natürlich auch, dass eine neue Serie kommt, aber damit befasse ich mich, wenn es soweit ist, ebenso mit dem nächsten Film. Bis dahin Live long and prosper, Star Trek.

Autor: Brigitte




Donnerstag, 8. September 2016

44 Fußballbeine

rasen hin und rasen her, denn das Spielfeld ist begrenzt und das macht's besonders schwer.
- Fredl Fesls Fußballlied. Undbedingt anhören :)



Das Lied sagt alles aus, was ich von Profi-Fußball halte. Nämlich gar nichts. Des Weiteren halte ich mittlerweile ebenso wenig von Conventions, da bin ich durch 10 Jahre Arbeit dort geschädigt und will keine Cons mehr sehen und erleben. Ebenso wollte ich (die Betonung liegt auf wollte) keine Schauspieler mehr live sehen – Con-geschädigt halt.



Als mir Facebook das erste Mal das Event „Kick for Kids“ angezeigt hat, dachte ich nur, „wieder so ein Event mit Schauspielern, nichts für mich“. Dann habe ich doch mal genauer geschaut und gesehen, wer da alles mitspielt und was die ganze Aktion bedeutet. Da sollten Schauspieler inkl. der Hauptdarsteller aus meinen aktuellen Lieblingsserien wie „Der Bergdoktor“, „Die Bergretter“, „SOKO 5113/SOKO München“ usw. kommen. Das weckte dann doch mein Interesse (Serienjunkie halt) und als ich dann gelesen habe, wofür „Kick for Kids“ steht, und dass das Spiel in Ismaning – nur 10 km von mir entfernt – stattfindet, wollte ich dann so langsam doch hin.

Ich mag aber keinen Fußball, habe so viele / zu viele Schauspieler getroffen, also warum wollte ich da hin? Dafür gab es zwei Gründe:

Grund 1:
Erst mal muss ich genauer werden. Ich mag keinen Profi-Fußball. Ich sehe es da wie Fredl Fesl im oben verlinkten Fußballlied: „Jedes Spiel wird bar bezahlt, auf Pfennig und auf Heller, und legt man ein paar Scheine drauf, dann laufen sie schon schneller.“ Ein Spiel des FC Bayern wird mich nie als Zuschauer sehen. Die 1860er waren mir früher noch lieber, aber die aggressiven Fans der Löwen haben mir auch diesen Verein längst verleidet.
Was ich immer schon gerne mochte, waren Spaß-Spiele, in denen es nicht um Geld und Tabellenränge, nicht um sogenannte Fußballstars und Millionendeals geht. Außerdem ist es viel schöner, wenn Fußball nicht sozusagen perfekt gespielt wird, sondern lustig und aus Spaß an der Freude. Ich denke, so fing das irgendwann mal mit diesem Sport an.

Grund 2:
Der Veranstalter des Spiels nennt sich Seilschaft - zusammen sind wir stark e.V., ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, schwer erkrankte Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Ihr findet den Verein, der übrigens noch nicht lange existiert, noch Mitglieder sucht und auf Spenden angewiesen ist, hier:
http://www.gut-fuer-muenchen.de/projects/45969
und hier:  
https://www.betterplace.org/de/projects/45969-seilschaft-zusammen-sind-wir-stark-e-v
Jeder, der Kinder hat, weiß, dass das Wichtigste ist, dass sie gesund sind. Die ganz große Erleichterung erfuhr ich sofort nach der Geburt meiner Tochter Stephie vor rund 28 Jahren, als die Hebamme zu mir sagte „Und gesund ist sie auch“. Leider haben nicht alle Eltern dieses Glück und ich glaube, niemand kann sich wirklich vorstellen, wie es einem mit einem schwer kranken Kind geht. Und ganz ehrlich, das ist eine Erfahrung, auf die man gern verzichtet. Aber helfen kann man. Zumindest wie in diesem Fall finanziell.

Ich habe erstens natürlich gespendet und zweitens das Fußballspiel besucht. Dort habe ich den Eintrittspreis, der lächerliche 5 Euro betrug, gleich mal für mich und Stephie verdoppelt.
Übrigens dachte Stephie lange, ich mache Spaß, als ich zu ihr sagte, ich will da hin und sie soll doch bitte mitkommen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass ich so etwas anschauen will, nachdem ich ihr oft genug gesagt habe, dass ich keine Schauspieler mehr live sehen will und derartige Events gerne meide.

Aber jetzt zum Event:
Als wir am Sonntagnachmittag dort angekommen waren, wurden im Tor noch Gruppenfotos aller „Fußballstars“ gemacht. Siehe Bild oben. Danach begann sofort das Spiel. Was habe ich erwartet? Ganz ehrlich, ich rechnete mit 2 x 30 Minuten Langeweile. Das war aber absolut nicht der Fall, schon allein die großartige Begleitung des Kommentators Sepp Schauer (bekannt aus zig Filmen und der TV-Serie „Sturm der Liebe“) ließen nicht nur uns, das gesamte Publikum, sondern auch die Spieler immer wieder laut auflachen.
Die ersten 30 Minuten vergingen wie im Flug, in der Pause gab es eine Auslosung der Tombola und danach ging es sofort weiter. Ebenso rasant wie lustig. Da kam es auch mal vor, dass Torwart Robert Lohr (Die Bergretter) einfach sein Tor verließ um Selfies mit Fans an der Bande zu machen, um dann wieder ins Tor zu sprinten, als „Gefahr“ drohte.
Am Ende stand es ganz merkwürdigerweise unentschieden mit 3:3. Das Ergebnis hatte natürlich ein Elfmeterschießen zur Folge. Natürlich lief auch das nicht normal ab, denn hier kamen wirklich alle 44 Fußballbeine mal dran, plus Alexander Onken von münchen.tv, dem wir einen super Bericht mit total witzigen Interviews zu verdanken haben. Den Link dazu findet ihr weiter unten. Am Ende stand es dann 9:7, glaube ich zumindest, denn vor lauter Lachen habe ich die Anzeigentafel gar nicht mehr richtig registriert.
Nach dem Spiel gab es ein Konzert der Münchner Band „Isar Mafia“ mit SOKO-Gerichtsmediziner Florian Odendahl, eine weitere Auslosung der Tombola und natürlich eine Autogrammstunde.
Da ich jedoch schon lange keine Autogramme mehr sammle, habe ich mir diesen Teil des Events geschenkt und anderen Fans den Vortritt gelassen.

Dieser Sonntagnachmittag – zum Glück hielt das Wetter – war kurzweilig, lustig und auch sehr interessant. Bei den vielen Schauspielern ist mir aufgefallen, dass sie im Gegensatz zu Darstellern aus England oder Amerika irgendwie natürlicher wirken, keine Kunstgesichter, bei denen der Schönheitschirurg schon öfter das Messer gewetzt hat. Alle erkannte man sofort. Von den vielen Conventions, die ich im Laufe von 15 Jahren besucht habe, habe ich auch die Erinnerung, dass nicht gerade wenige Darsteller/innen so winzig klein und erschreckend dünn sind, also im TV viel größer rüberkommen. Neben mancher Schauspielerin fühlt man sich da nur noch riesig und fett, obwohl ich das nun wirklich nicht bin. Ich erinnere mich auch noch zu gut an Ian Somerhalder (The Vampire Diaries), bei dem so manches Mädel in der Fotosession ihre High Heels wieder ausziehen musste, um ihn nicht zu überragen.

Darum war es eine Wohltat, am Sonntag in Ismaning auch mal Schauspielerinnen zu sehen, die zwar allesamt schlank waren, aber wirklich eine normale Figur hatten, so wie der Ottonormalbürger halt auch. Das selbe gilt für die Männer. Sehr überrascht war ich von „Gruber-Mama“ Monika Baumgartner, die in Wirklichkeit wesentlich jünger aussieht als im Fernsehen. Sebastian Ströbel, der aktuelle Hauptdarsteller der Bergretter hat mich optisch auch überrascht, hier hatte ich jemand erwartet, der klein und dünn ist. Keine Ahnung wieso, irgendwie dachte ich das einfach und wurde ganz schnell vom Gegenteil überzeugt.

Im Übrigen können sich nicht nur auf den Conventions die Fans benehmen. Auch hier liefen alle Schauspieler zwischen den Zuschauern und Besuchern rum, ohne „angefallen“ zu werden. Viele der Stars hatten ihre Familien dabei und man sah allen an, dass sie den Nachmittag in Ismaning genossen.

Schade war, dass nicht sooo viele Besucher gekommen sind, wie man anhand der vielen Serienstars hätte erwarten können. Ich habe relativ spät von dem Event erfahren und ich vermute, viele Leute haben das einfach verpasst, oder konnten das kurzfristig nicht mehr einplanen. Aber das kann sich ja ändern, ich hoffe nächstes Jahr schon, denn wenn man dem Herrn SOKO-Pathologen Florian Odendahl glauben darf, wird es 2017 wieder „Kick for Kids“ geben und dann bin ich natürlich wieder dort.



Fredl Fesls Fußballlied hat ein nettes und sehr wahres Ende: „Für Geld, da kann man vieles kaufen, auch Leute, die dem Ball nachlaufen.“ Dass es auch anders geht, hat der vergangene Sonntag gezeigt, alle Schauspieler/innen spielten natürlich ohne Gage und für die gute Sache und genau das machte es so toll und interessant. 



Autor: Brigitte

Fotos: Seilschaft, Facebook-Seite Florian Odendahl


Bericht München TV: 




Weitere Fotos, inkl. Bergretter Sebastian Ströbel, der nicht auf dem Gruppenfoto ist: http://www.gettyimages.de/fotos/ismaning?excludenudity=true&mediatype=photography&phrase=ismaning&sort=mostpopular

Montag, 1. August 2016

Quidditch WM 2016 in Frankfurt

Letztes Wochenende vom 23.-24. Juli 2016 fand sie also statt. Die Quidditch Weltmeisterschaft 2016 und das in Frankfurt am Main. Auch wenn ich das erste mal den World Cup – oder irgendeinen Quidditch Wettkampf – besuchte, ist das Event nicht ganz neu. 2012 und 2014 fand der Quidditch World Cup organisiert von der International Quidditch Association bereits statt, damals mit fünf bzw. sieben Teams in Großbritannien und Kanada. Mit 21 Teams, die teilweise aus Australien, Süd Korea und Brasilien angereist waren, war dieses Jahr definitiv das internationalste. Natürlich wollte ich als großer Harry Potter Fan mir das nicht entgehen lassen.
In Frankfurt auf der Sportanlage Rebstock angekommen fiel mir sofort die große Professionalität auf. Ich wusste natürlich – wie sicher viele von euch – das sich Harry Potter Fans immer mal wieder in den unterschiedlichsten Städten in Parks und auf öffentlichen Plätzen treffen um eine Runde Muggle Quidditch zu spielen. Mit Stöcken statt Besen und einem gelb-gekleideten Menschen statt eines kleines fliegendes Balles. Auf der letzten Ring*Con hatte es sogar einen Workshop dazu gegeben. Dieses Wissen hatte mich aber nicht darauf vorbereitet, auf die trainierten Athleten*innen in Teamuniformen zu treffen. Mit Sponsorenaufschrift, extra angereisten Trainer*innen und Strategiebesprechungen inklusive.
Hier kommt dann auch mein einer großer Kritikpunkt bzw. Anmerkung zur Veranstaltung. Ich bin kein großer Sportfan und hatte mich eigentlich auf ein lustiges Wochenende voller Nerds gefreut. Die zwei Tage waren auch auf jeden Fall aufregend, unterhaltsam und voll mit enthusiastischen und tollen Leuten. Es war vermutlich, dass erste Mal in meinem Leben, dass ich bei einem Sport mitgefiebert habe und mir mehrere Spiele angesehen habe. Leider hat Harry Potter dabei jedoch nicht so eine große Rolle eingenommen wie ich mir, dass erhofft hatte. Die Spieler*innen sind zuallererst wegen des sportlichen Aspektes dort, den sie auch durchaus ernst nehmen. In einem Interview mit der FAZ sagt Nadine Cyrannek die Kapitänin der deutschen Quidditch-Nationalmannschaft, „Diese Potter-Klischees finde ich ganz schlimm.“ Vor der Siegerehrung weißt der Veranstalter noch einmal darauf hin, dass für ihn Harry Potter keine Rolle im Quidditch spielt. Für die große Anzahl an Harry Potter Fans, die als Zuschauer*innen den nun mal aus den Texten von J.K. Rowling entstandenen Sport das Wochenende über verfolgt hatten, fand ich diese Aussage schon etwas schade und ein Negativ in einem ansonsten tollen Wochenende.
Die Ergebnisse der Weltmeisterschaft waren größten Teils nicht überraschend. Schon von Beginn war das Amerikanische Team als die großen Favoriten gehandelt worden. Etwas, dass sie durch eindeutige Siege gegen die anderen Nationalmannschaften (auch das deutsche) das ganze Wochenende immer wieder unter Beweis stellten. Umso überraschender dann, dass es Australien gelang im Finale dann doch den Weltmeistertitel zu erringen. Und das in einem unglaublich knappen Spiel in dem letztendlich der Schnatzfang entscheidend war. Zum Glück hatte ich – trotz einiger Anfangsschwierigkeiten – zu diesem Zeitpunkt die Regeln einigermaßen verstanden. Jedem Quidditch Neuling sei gesagt: es sind sehr viele, sie sind sehr verwirrend, aber durch die freundliche, enthusiastische und inkludierende Atmosphäre ist Jubel eigentlich immer angebracht. Die Atmosphäre mag auch dem Title 9 ¾, auch die Gender Regel genannt, geschuldet sein. Diese besagt, dass jedes Team jeweils nur vier Personen des gleichen Genders im Spiel haben darf, wobei sich das Gender durch die Selbstidentifikation der Person bestimmt wird und auch nicht binäre Genderidentifikationen eingeschlossen sind.
Und auch wenn ich mich zuvor vielleicht etwas über fehlenden Harry Potter Bezug geärgert habe, zeigt sich hier, dass Quidditch halt doch kein Sport ist wie jeder andere. Die Teams und Fans verstehen sich als Teil einer Community, die sich bemüht, offen zu sein, Spaß zu haben und aus einem Fantasy Sport eine real anerkannte Sportart zu machen. Oder wie wir Harry Potter Fans sagen würden: It‘s real for Us.


Autorin (inkl. Bilder): Patricia

Freitag, 29. Juli 2016

Star Trek Beyond




Gesehen als Vorpremiere in OV, im Cinema München, am 20. Juli 2016.
Zwei Stunden sind noch nie so schnell vergangen!

Es ist gar nicht so einfach, es bis zum Filmstart absolut spoilerfrei zu schaffen. Zum Glück ist mir das gelungen. Alles, was auch nur ansatzweise mit dem Film zu tun hatte, habe ich gekonnt ignoriert und hilfreich war natürlich auch, zur Vorpremiere zu gehen, denn am nächsten Morgen war meine Tageszeitung so voller Spoiler, dass ich sie gar nicht übersehen konnte.

Ich werde auch jetzt nicht spoilern, denn ich will keinem, der den Film noch nicht gesehen hat, die Vorfreude verderben. Ich habe Star Trek Beyond trotz 3D genossen und finde ihn super. Er ist nicht mein absoluter Favorit in der Riege der neuen Star Trek-Filme, aber ich finde ihn besser als Into Darkness. An Star Trek 2009 kommt einfach keiner der neuen Filme ran. Der steht bei mir nach wie vor auf einer Stufe mit Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart und beide Filme zählen zu meinen Top 10 der absoluten Lieblingsfilme ever.

Star Trek Beyond erinnert nicht nur durch viele Anspielungen an TOS, auch die Story und die ganzen Abläufe sind an die Classic-Serie angelehnt. Bei TOS gab es so mache Folge mit viel Action und Schlägereien, bei denen man sich oft fragte, warum das da jetzt eingebaut wurde. Dazu natürlich gerne das Babe of the Week für Captain Kirk, wobei der lustigerweise in den neuen Filmen gern leer ausgeht, obwohl er ebenso wie Shatners Kirk als Womanizer dargestellt wird.

Auf ein paar Punkte möchte ich separat eingehen, die nicht unbedingt zu den üblichen Reviews zum Film gehören, vor allem Punkt 2:


3D:
Die Qualität von 3D wird immer besser, trotzdem finde ich es bei den meisten Szenen unnötig. Klar ist es nett, wenn bei einem bei einer Weltraumschlacht ein Schiff oder Trümmer fast ins Gesicht fliegen, aber bei den Dialogszenen stört es gewaltig. Ich mag hier einfach nicht, dass die Leute teilweise unscharf dargestellt werden. Das kann ich schon bei Fotos nicht leiden und im Film erst recht nicht. Es lenkt mich einfach zu sehr vom Wesentlichen, also vom Dialog ab. Aber ich habe 3D überlebt, nur muss ich es nicht nochmal haben, darum gibt es auch keinen zweiten oder dritten Kinobesuch, ich warte geduldig auf die DVD. Btw: wann kann man die vorbestellen?


Die Charaktere und ihre Darsteller:
Sieben Jahre nach dem ersten Film haben sich die Darsteller teilweise schon sehr verändert, sie sind natürlich älter und vor allem besser geworden.
Besonders aufgefallen ist mir das bei Simon Pegg aka „Mr Montgomery Scotty“. Er wirkt älter und reifer, das finde ich sehr gut, denn 2009 sah er für Scotty noch etwas arg jung aus, als Charakter hat er natürlich trotzdem überzeugt.
Zachary Quinto als Spock hat sich äußerlich wenig verändert, aber er wird immer mehr zum Vulkanier. Er lebt die Rolle inzwischen, so mein Eindruck. Das führe ich auch auf die Freundschaft zu Spock Prime, Leonard Nimoy, zurück, die bis zu dessen Tod angehalten hat.
Kirk alias Chris Pine wurde meiner Meinung nach zu stark geschminkt. Er hat nun mal ein Narbengesicht, na und? Das gehört zu ihm und passt zu ihm. Warum muss man das so stark wegschminken?
Uhura aka Zoe Saldana sah zwar aus wie vor 7 Jahren, nur wirkte sie nicht mehr ganz so zart. Man merkt halt doch, dass sie Zwillings-Mama geworden ist. Das steht ihr aber ausgesprochen gut.
Sulu hat sich gar nicht verändert. Ok, er ist reifer geworden und überzeugt mehr als noch 2009, aber das hat jetzt nichts mit dem Aussehen zu tun. Die Reife kommt von innen.
Karl Urban ist einfach McCoy, er hat sich auch kaum verändert, was ich hier aber auch seiner herausragenden schauspielerischen Leistung zugute schreibe. Niemand wäre besser geeignet gewesen, in DeForest Kelleys Fußstapfen zu treten.
Anton Yelchin aka Pavel Chekov… er war so klasse im Film, hatte so viele gute Szenen und ich bin sicher, er hätte eine große Karriere vor sich gehabt...




Die Uniformen:
Klar, sie sehen gut aus, aber ich werde nie verstehen, warum bei es bei jedem Film neue Uniformen geben muss. Sicher, optische Änderungen haben schon was, aber es macht für mich halt einfach keinen Sinn. Sternenflotte ist doch ähnlich wie Militär und die haben auch nicht alle 2 Jahre neue Uniformen.
Vermutlich hat es nur den Grund, um den Verkauf von Merchandise gut anzukurbeln. Ähnlich wie mit der normalen DVD/Blu-ray, der Extended Version, der super-dupper-extended Version und dann noch einer Komplettbox, plus was der Marketing-Maschinerie sonst noch alles einfällt. Der Fan soll alles mehrfach kaufen. Gut, dass ich mich mit der einfachen DVD zufrieden gebe. Mehr brauche ich nicht. Ich will auch keine Making-ofs, keine Interviews, kein Behind the Scenes usw. Für mich ist wie überall einfach nur das fertige Produkt, also hier der Film, interessant.
Sobald es die DVD gibt, werde ich mir diese natürlich kaufen. Nicht um irgendeine Sammlung zu vervollständigen, ich bin kein Sammler, sondern einfach deswegen, weil ich den Film noch sehr oft sehen möchte. Vor allem natürlich im O-Ton. Mein Englisch ist nicht perfekt und daher habe ich natürlich den Plan, den Film so oft zu schauen, bis ich jedes Wort verstanden habe.

Und heute Abend wird Star Trek 2009 geschaut. Ebenfalls in OV.


Autor: Brigitte
Fotos: Paramount



Montag, 27. Juni 2016

2016 – Halbzeit


Irgendwie ist das kein gutes Jahr und langsam gruselt mir davon, am Morgen einen Blick in die Zeitung und ins Internet zu werfen. Heute früh sah ich beim Bäcker die Schlagzeile, dass Götz George verstorben ist. Vor ein paar Tagen Anton Yelchin, Anfang des Jahres die Schocknachrichten zum Tod von David Bowie und Alan Rickman. Plus Prince, Hendrikje Fitz, Roger Cicero, Peter Lustig und viele andere mehr, die alle im ersten Halbjahr 2016 für mich meist völlig überraschend aus dem Leben gerissen worden sind.

Das alles sind Namen, die mich zum Teil lange Jahre, wenn nicht das ganze Leben begleitet haben. Entweder durch großartige Musik, oder unvergessliche Film- und TV-Rollen. Schimanski machte den Tatort endgültig zum Kult. Ich erinnere mich noch zu gut an seinen ersten Auftritt. Was haben sich die Leute über den „Schmuddel-Kommissar“ mit der „Fäkal-Sprache“ aufgeregt. Plötzlich war nicht mehr alles perfekt, geschniegelt und gebügelt beim Tatort, es menschelte. Ich war nie der große Tatort-Fan, aber Schimanski fand ich klasse und habe ihn lange geschaut.




Also das erste Halbjahr 2016, das jetzt so gut wie vorbei ist, bedeutete sehr oft Abschied nehmen, aber es bedeutete für mich auch einen Neuanfang.

Ich habe meinen Job aufgegeben und das sehe ich nach wie vor als beste Entscheidung überhaupt an. Wenn man mit seiner eigenen Leistung, seinem Job und damit seinem Leben nicht mehr zufrieden ist und man die Möglichkeit hat, an der Situation etwas zu ändern, dann soll man das auch tun. Mein „Job“ ist jetzt, mich um meinen Garten zu kümmern, im Haus rumzuräumen, auszumisten, mich um mich selbst und meine 92-jährige Mutter mehr zu kümmern und ab und an einen Blogeintrag zu schreiben, plus der ganzen vielen Kleinigkeiten, die das Leben angenehmer machen. Dazu gehört auch viel Sport wie, Crosstrainer, Walken und Schwimmen. Meine Tage sind ausgefüllt und ich genieße mein Leben im vollen Zügen. Vor allem auch mit dem Gedanken, dass es bei mir ganz anders hätte kommen können. 2013 und meine Krankheit damals hat mein Leben verändert, nur habe ich lange gebraucht, das zu begreifen und dann das Beste daraus zu machen.

Die vielen Todesfälle in diesem Halbjahr zeigen mir wieder einmal wie kurz das Leben ist und dass man das Leben nach seinen eigenen Wertvorstellungen gestalten soll. Wenn man im Job nicht mehr zufrieden ist, sollte man darin nicht ausharren und stumm leiden. Nein, man muss etwas ändern. Sei es ein neuer, eventuell anderer Job, ein anderer Arbeitgeber, oder wie eben bei mir, gar kein Job mehr. Das muss jeder für sich und nach seinen eigenen Möglichkeiten entscheiden, aber niemand sollte unglücklich im ungeliebten Job vor sich dahinvegetieren. Mein Gedanke am vergangenen Wochenende war ja, „Es ist Comic Con und ich muss zum Glück nicht dort sein“. Das ist nicht bösartig gemeint, Conventions sind eine tolle Sache, aber für mich nicht mehr. Meine Prioritäten sind jetzt ganz andere und ich bin mehr als zufrieden mit meinem jetzigen Leben.

Ich hoffe nur, dass die zweite Jahreshälfte besser wird und wir nicht mehr so viele Todesfälle in der Medienwelt und natürlich auch im Privatleben betrauern müssen. Es reicht!

Autor: Brigitte

Foto: Münchner Merkur  

Montag, 20. Juni 2016

Anton Yelchin



Seine Worte „I can do it, I can do it“ und „Ensign Authorization code: nine-five-wictor-wictor-two!“ werde ich wohl immer im Gedächtnis haben. Star Trek 2009 hat Anton Yelchin als Pavel Chekov bekannt gemacht. Er hat einem in meinen Augen doch manchmal farblosem Charakter viel Leben und Energie eingehaucht.  

Anton Yelchin ist gestern bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen, mit nur 27 Jahren. Jetzt ist er wohl auch in der traurigen Riege der 27er angekommen. Laut Wikipedia geht es zwar da nur um Musiker, die im Alter von 27 Jahren gestorben sind, diese vor allem unter Drogeneinfluss, aber für mich zählt Anton Yelchin jetzt auch dazu. Leider …

Unter den vielen Beileidsbekundungen auf Facebook und Twitter ist mir wieder mal eine besonders aufgefallen. Der Mann, der sehr emotional die richtigen Worte findet: Zachary Quinto!



Schon beim Tod von Leonard Nimoy musste ich bei seinem Tweet „My heart is broken“ ganz gewaltig schlucken und mit den Tränen kämpfen und gestern Abend ging es mir wieder so. Quinto bezeichnet ihn als sehr talentiert und das kann ich nur unterschreiben. Ich denke, Anton Yelchin stand eine große Karriere bevor. Erst kürzlich kam der Film „Green Room“ in die Kinos, in dem er an der Seite des großartigen Sir Patrick Stewart spielen durfte. Dieser Film hat beste Kritiken bekommen und hätte ein Meilenstein in seiner Karriere werden können. Aber es sollte wohl nicht sein, denn das Schicksal hatte andere Pläne mit unserem kleinen Pavel Chekov.

Bisher war Anton Yelchin hauptsächlich in Fan-Kreisen des Star Trek Universums bekannt, umso mehr finde ich es sehr berührend, dass viele deutsche Medien wie Focus, Süddeutsche, Die Welt, die FAZ, natürlich Serienjunkies und der Stern gestern sofort die Meldung gebracht haben, wogegen es Genre-Seiten gibt, die das wohl bisher verschlafen haben.

Am 21. Juli kommt Star Trek: Beyond in unsere Kinos und ich bin mir sicher, dass seine Kollegen und seine Fans hier Anton Yelchin besonders gedenken. Für die Kollegen wird es sicher nicht einfach werden, hier Premiere zu feiern mit dem Gedanken, dass er nicht mehr bei ihnen ist. Bei mir ist es oft so, dass ich nach einem überraschenden und tragischen Tod eines Lieblingsschauspielers lange keine der Filme dazu mehr anschauen kann. Bei Heath Ledger dauerte das zwei Jahre. Hier reiße ich mich aber zusammen und gehe zur Premiere ins Kino. Vor allem werde ich mir den Film im englischen Original anschauen, denn Anton Yelchins Stimme mit dem russischen Akzent ist einfach nur genial.

Christopher Pike: Russian whizkid, what's your name? Chanko? Cherpov?
Pavel Chekov: Ensign Chekov, Pavel Andreievich, Sir.

Leonard 'Bones' McCoy: Wait a minute, kid. How old are you?
Pavel Chekov: Seventeen, Sir.



R.I.P. Anton „Pavel Andreievich Chekov“ Yelchin

Fotos: Paramount, Zachary Quinto Facebook
Zitate: IMdB




Dienstag, 14. Juni 2016

Gardening

Ich sage gerne „Gardening“ oder auf bayerisch „Garteln“, weil der Garten für mich keine Arbeit, sondern mein liebstes Hobby ist. Seit ich nicht mehr berufstätig bin, habe ich auch genug Zeit, mich ausgiebig darum zu kümmern.
Rasen mähen, Sträucher zuschneiden, Blumen pflanzen, Rosen pflegen. Ich hätte nie gedacht, dass Rosen mal zu meinen Lieblingsblumen werden würden.
Wenn ich am Computer sitze, das geschieht meist nur abends oder wie heute bei schlechtem Wetter, dann surfe ich auf meinen Lieblingsgartenseiten wie Mein schöner Garten, Gartentipps von und für Hobbygärtner oder Querbeet rum und hole mir dort Anregungen und Tipps.

Blick auf die Terrasse
Je mehr desto besser

















Ich habe meinen Garten ja schon lange, aber vor ein paar Jahren wurde die Geschichte des Gartens neu geschrieben:
2013 musste ich den Garten total verwildern lassen, weil ich nach 2 Operationen den ganzen Sommer Arbeitsverbot hatte. Entsprechend sah er auch aus. Der Rasen wurde insgesamt nur 5 Mal gemäht und die Sträucher einmal grob mit der Heckenschere zugeschnitten. Sonst passierte gar nichts.



vorher
nachher

















Ab 2014, als ich wieder fit genug für den Garten war, habe ich richtig zugeschlagen. Schon im Februar holte ich mir Hilfe, um den Wilden Wein, der fast meinen ganzen Balkon eingenommen hatte, zu bändigen bzw. das meiste davon zu entfernen, die Obstbäume zuzuschneiden und in tagelanger Aktion alle Sträucher am Zaun entlang wieder in Form zu bringen. Dazu sägte ich selbst einige Bäume ab, die zu nah am Haus waren und es dadurch in Küche und Esszimmer zu dunkel geworden war. Einen Baumstumpf ließ ich stehen, mit dem Plan, hierauf eine Pflanzschale zu stellen.
Damit stand das Grundgerüst wieder und ich konnte den Rasen wieder zum Leben erwecken. Ich war erst mal zufrieden.

Baum abgeschnitten
Baumstumpf verschönert






















2015 ging es dann weiter:
Ich bekam zwei alte Steintröge, von denen ich einen unter den Brunnen stellte. Er dient als Wasservorrat zum gießen und natürlich als Vogeltränke. Der Baumstumpf bekam eine Granitplatte und Blumendeko oben drauf. Zwei hässliche Betonsäulen beim Gartenzaun bekamen ebenfalls Pflanzschalen. Jeder Blumentopf, den ich finden konnte, wurde bepflanzt usw.

Steintrog bepflanzt und mit Solarkugeln
Auch als Vogeltränke genutzt

















In diesem Jahr gab es die bisher für mich tollsten Änderungen:
Die Terrassenmauer bekam einen riesigen Blumenkasten Marke Eigenbau mit 5,50 m Länge, der mit Teichfolie ausgekleidet wurde und die Heimat verschiedenster Kräuter wurde. Auch der Balkon bekam einen Blumenkasten, dieser ist ca. 8,5 m lang und hier habe ich Geranien eingesetzt, die aber noch zu voller Pracht wachsen müssen. Das Wetter hierfür ist ja eher suboptimal. Außerdem habe ich dort noch vier Kletterpflanzen mit tollen Blüten angebracht, die jetzt bis zum Dach wachsen können.

Der Kräutergarten direkt auf der Terrasse
Die Balkonbepflanzung





















Dann habe ich den Bereich bei der Haustür verschönt. Dort gibt es jetzt eine Bank und jede Menge Blumentöpfe und Schalen. Alles blüht und ist ein richtig toller Eyecatcher geworden.



Sehr am Herzen liegen mir auch Rosen, die mir gar nicht allein gehören. Sie befinden sich gegenüber unserer Garagen an der Zufahrt, also auf einem Grundstück, das mehrere Eigentümer hat, mit gemeinsamem Nutzungsrecht. Früher hat sich meine Mutter darum gekümmert, aber mit ihren mittlerweile 92 Jahren kann sie das nicht mehr. Darum habe ich mich schon letztes Jahr ihrer angenommen und langsam sieht man auch die Ergebnisse guter Pflege. Sie blühen mittlerweile wunderschön.

Gegenüber Garagen und am Zaun zum Nachbarn
Die Lieblingsrosen meiner Mutter





















Neu dazugekommen ist auch ein Rosenbogen. Stephie hatte die super Idee dazu. Ich habe das Ding im Winter gekauft und im Frühjahr wurde der Bogen dann einbetoniert. Mittlerweile ranken sich zwei Rosenstöcke langsam hoch und die ersten Blüten sind auch schon da. Ich hoffe ja, dass er spätestens nächstes Jahr komplett von den Rosen umschlossen sein wird.

Der Rosenbogen
Und hier die ersten Blüten
























Im Garten gibt es immer was zu tun und das ist auch gut so. Sträucher schneiden, Rosen pflegen, Unkraut entfernen, Pflanzen zuschneiden, damit sie nicht alles überwuchern, sollte mal die Sonne scheinen … auch gießen, düngen, und dann gibt es auch noch den Gemüsegarten mit Tomaten, Paprika, Zucchini, Erbsen, Karotten, Erdbeeren, Radieschen und und und … also langweilig wird mir trotz „Rentnerdasein“ ganz bestimmt nicht.


Lilien, eben aufgeblüht
Ich liebe Rosen 





















Nelken
Hat auch überwintert























Ich bin schon gespannt wie sich mein Garten weiter entwickeln wird und was mir da noch alles einfallen wird. Der Fantasie und Kreativität sind ja hier kaum Grenzen gesetzt – außer durch den Gartenzaun.

Autor: Brigitte
Fotos: Brigitte



Sinn und Sinnlichkeit

aka Alan Rickman sah nie besser aus und Hugh Grant hatte 90 Minuten lang einen Stock verschluckt

 Bild: imago/EntertainmentPictures

Jane Austen war hier in Hochform, denn noch besser hätte man das Leben und die Menschen um 1800 kaum beschreiben können.
Gier, Intrigen, Lügen, Liebe, Schicksale und natürlich, wie es damals halt war: Geerbt haben nur die Söhne, Töchter durften zwar nicht arbeiten, aber sie erbten auch nichts. Sie hatten nur die Möglichkeit, zu heiraten, damit sie etwas zum Leben, zu Essen, ein Zuhause hatten. Naja, wenn sie Glück hatten, bekamen sie Unterhalt vom Erben, solange das ein intrigantes Miststück nicht zu verhindern wusste. Also alles nicht so einfach.
Zum Überleben gehörte wohl auch – zumindest für manche Töchter – eine gewisse Raffinesse. Unter dem Deckmantel der Freundlichkeit und gesuchter Freundschaft wurde intrigiert, was das Zeug hielt, nur damit es mit der Ehe und dem versorgt sein auch wirklich klappen könnte. Da kann man sich so richtig schön aufregen, mitleiden, mitfiebern und auf ein hoffentlich gutes Ende für alle Beteiligten hoffen.

Sehenswert ist auch die Kleidung, vor allem bei den Männern mit ihren schicken Uniformen. Das ist schon was anderes als heutzutage zum Beispiel schlecht sitzende Jeans, die bis zu den Knien durchhängen. Und die tollen Hüte …

Ich finde ja immer toll, wie damals die Feste gefeiert wurden. Wunderschöne Musik, und die Tänze, das hatte Stil und Eleganz. Und vor allem war es nicht so laut, sodass Unterhaltungen, die ja ein Großteil dieser Festlichkeiten ausgemacht haben, immer möglich waren.

Da wünscht man sich doch in diese Zeit zurück, wenn nur nicht die Sache mit dem nicht arbeiten dürfen und heiraten müssen wäre.

Die Filmadaption von 1995, für die die großartige Emma Thompson, die auch eine der Hauptrollen spielte, den Oscar für die beste Drehbuchadaption bekam, zählt zu meinen persönlichen 10 Lieblingsfilmen. Hier passt einfach alles! Naja außer Hugh Grant, den ich eher amüsant finde, weil er sich in seinem Kostüm als Edward Ferrars sichtlich unwohl fühlte. Lieber Hugh Grant, lass dir das doch bitte nicht immer so anmerken.

Bild: Columbia Pictures

Alan Rickman als Colonel Christopher Brandon (was für ein Name, fast so schön wie Brandon Flowers) sah nie besser aus, Kate Winslet als Marianne Dashwood war einfach nur zauberhaft und man konnte so schön mit ihr mitleiden. Hugh „Dr. House“ Laurie war mit Baby im Arm bzw. mit beiden Armen weit von sich gestreckt, oder ständig quasselnder Ehefrau einfach nur herrlich.

Und dann die Namen der ganzen Charaktere, so schön britisch: Elinor Dashwood, Marianne Dashwood, Edward Ferras, Colonel Christopher Brandon, Sir John Middleton, Mrs. Jennings, Lucy Steele, Thomas Palmer und John Willoughby – sie passen einfach perfekt zur Story und …

… wisst ihr was? Ich schreibe jetzt nicht weiter, weil ich jetzt einfach den Film schauen muss!


Autor: Brigitte