Samstag, 10. September 2016

About Star Trek



50 Jahre Star Trek. Alle Medien berichten darüber. Alle? Ok, lassen wir das.
Beinahe überall wurde zu Star Trek berichtet, immer auf verschiedene Art und Weise. Einmal war William Shatner in München der Aufhänger, dann ging es mal um das erste Modell der Enterprise, was mit ihm passiert ist, wo es jetzt ist, in einem anderen Artikel ging es darum, in welchen Bereichen uns die Technik schon eingeholt hat, Roddenberrys Visionen, treue Fans und so weiter, plus einem herrlichen Clip von TELE5 mit Air Berlin und dem Flughafen Düsseldorf.
Auf Facebook wurden die Profilbilder geändert und mit Star Trek Logo versehen, aber ein Google Doodle habe ich vermisst, oder habe ich es nur übersehen?

Ich habe mein Facebook-Profilbild nicht geändert, aber ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, was Star Trek heute für mich bedeutet. 1972 war Raumschiff Enterprise für mich DIE Serie schlechthin, ich saß jeden Samstagabend zitternd vor Aufregung und mit Herzklopfen vor dem Fernseher, habe meine Geschwister dazu verdonnert, mitzuschauen, hatte immer Angst, dass der Fernseher während der Folge abschmiert, meine Gedanken drehten sich den ganzen Tag um Star Trek und ich war schrecklich in Captain Kirk verliebt. 1975/1976 flaute das ab und Star Trek wurde erst wieder so um 1997/1998 mit Voyager interessant.

Heute? Ich mag Star Trek immer noch, wirklich. Aber als Fan bezeichne ich mich nicht mehr. Zumindest nicht der alten Serien und Filme. Aber ich liebe die neuen Filme, vor allem den ersten, Star Trek 2009. Die Zeiten haben sich geändert, die technische Qualität im Fernsehen und Kino hat sich geändert. Die „Botschaften“ von Star Trek sind immer noch aktuell, auch Roddenberrys sogenannte Visionen, wobei ich nach wie vor denke, dass seine Haupt“vision“ war, gutes Geld zu verdienen, was ganz bestimmt nicht verwerflich ist. Es ist vollkommen normal. Ich sehe das so, dass viele Fans hier mehr draus gemacht haben, als wirklich dahinter steckt. Ach das ist ok, aber Sprüche wie „Roddenberry würde sich im Grab umdrehen, wenn er die neuen Filme sehen würde“ etc. haben mir schon einiges verleidet.

Ich war auch wohl nie der klassische Trekkie schlechthin, sondern eher ein „Spalter“, der Star Trek schon in den 70er Jahren als beste Fernsehunterhaltung nach Raumpatrouille sah, Episoden wie „Spocks Gehirn“ klasse fand, wobei ich den Film „First Contact“ bis heute nicht mag, dagegen „Nemesis“ sehr gut finde. Und wie war das noch mit Tom Hardy? 'Nach diesem Film ist seine angehende Schauspielkarriere im Eimer.' Wo steht er heute? Richtig!

Typisch Trekkie war bei mir, dass ich mir den Vulkaniergruß beigebracht habe und lange versucht habe, eine Augenbraue hochzuziehen, was mir leider nie gelungen ist. Ich habe wie viele Fans damals alle Folgen mittels Cassettenrekorder und Mikrofon vom Fernseher aufgenommen und niemand durfte auch nur husten. Natürlich habe ich auch alles gesammelt, was es früher an Zeitungsartikeln gab und diese auch lange aufgehoben. Erst vor ein paar Monaten habe ich sie entsorgt, nach über 40 Jahren wurde das auch Zeit, finde ich.
Zu den Conventions kam ich natürlich durch Star Trek. Mittlerweile habe ich so ziemlich jeden der Seriendarsteller gesehen, also hat das auch ihren Reiz verloren.

Um nochmal das Thema Raumpatrouille aufzugreifen: Es ist schon interessant, dass ziemlich zur selben Zeit mit TOS in Deutschland eine TV-Serie entstand, die ebenfalls ein Raumschiff mit einer Multikulti-Besatzung, die durch die unendlichen Weiten der Galaxis streifte, hatte. Als großen Unterschied sehe ich hier, dass die Aliens, die sogenannten Frogs, grundsätzlich böse waren. Das ist bei Star Trek nicht immer der Fall. Also ein Plus für Star Trek. Das beste an Raumpatrouille waren die guten Diskussionen in der Obersten Raumbehörde.

Aber was ist nun mit Star Trek? Ok, ich bezeichne mich nicht mehr als Fan, trotzdem wird Star Trek immer ein Teil meines Lebens bleiben, auch wenn ich die ganzen Serien nicht mehr schaue. Die neuen Filme dafür umso lieber. Wer weiß, vielleicht wird sich das ja irgendwann mal wieder ändern und ich hole die eine oder andere DVD wieder aus dem Schrank. Voyager habe ich immer noch komplett auf Video und sogar noch einen funktionierenden Videorekorder.

Ich weiß natürlich auch, dass eine neue Serie kommt, aber damit befasse ich mich, wenn es soweit ist, ebenso mit dem nächsten Film. Bis dahin Live long and prosper, Star Trek.

Autor: Brigitte




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