Montag, 27. Juni 2016

2016 – Halbzeit


Irgendwie ist das kein gutes Jahr und langsam gruselt mir davon, am Morgen einen Blick in die Zeitung und ins Internet zu werfen. Heute früh sah ich beim Bäcker die Schlagzeile, dass Götz George verstorben ist. Vor ein paar Tagen Anton Yelchin, Anfang des Jahres die Schocknachrichten zum Tod von David Bowie und Alan Rickman. Plus Prince, Hendrikje Fitz, Roger Cicero, Peter Lustig und viele andere mehr, die alle im ersten Halbjahr 2016 für mich meist völlig überraschend aus dem Leben gerissen worden sind.

Das alles sind Namen, die mich zum Teil lange Jahre, wenn nicht das ganze Leben begleitet haben. Entweder durch großartige Musik, oder unvergessliche Film- und TV-Rollen. Schimanski machte den Tatort endgültig zum Kult. Ich erinnere mich noch zu gut an seinen ersten Auftritt. Was haben sich die Leute über den „Schmuddel-Kommissar“ mit der „Fäkal-Sprache“ aufgeregt. Plötzlich war nicht mehr alles perfekt, geschniegelt und gebügelt beim Tatort, es menschelte. Ich war nie der große Tatort-Fan, aber Schimanski fand ich klasse und habe ihn lange geschaut.




Also das erste Halbjahr 2016, das jetzt so gut wie vorbei ist, bedeutete sehr oft Abschied nehmen, aber es bedeutete für mich auch einen Neuanfang.

Ich habe meinen Job aufgegeben und das sehe ich nach wie vor als beste Entscheidung überhaupt an. Wenn man mit seiner eigenen Leistung, seinem Job und damit seinem Leben nicht mehr zufrieden ist und man die Möglichkeit hat, an der Situation etwas zu ändern, dann soll man das auch tun. Mein „Job“ ist jetzt, mich um meinen Garten zu kümmern, im Haus rumzuräumen, auszumisten, mich um mich selbst und meine 92-jährige Mutter mehr zu kümmern und ab und an einen Blogeintrag zu schreiben, plus der ganzen vielen Kleinigkeiten, die das Leben angenehmer machen. Dazu gehört auch viel Sport wie, Crosstrainer, Walken und Schwimmen. Meine Tage sind ausgefüllt und ich genieße mein Leben im vollen Zügen. Vor allem auch mit dem Gedanken, dass es bei mir ganz anders hätte kommen können. 2013 und meine Krankheit damals hat mein Leben verändert, nur habe ich lange gebraucht, das zu begreifen und dann das Beste daraus zu machen.

Die vielen Todesfälle in diesem Halbjahr zeigen mir wieder einmal wie kurz das Leben ist und dass man das Leben nach seinen eigenen Wertvorstellungen gestalten soll. Wenn man im Job nicht mehr zufrieden ist, sollte man darin nicht ausharren und stumm leiden. Nein, man muss etwas ändern. Sei es ein neuer, eventuell anderer Job, ein anderer Arbeitgeber, oder wie eben bei mir, gar kein Job mehr. Das muss jeder für sich und nach seinen eigenen Möglichkeiten entscheiden, aber niemand sollte unglücklich im ungeliebten Job vor sich dahinvegetieren. Mein Gedanke am vergangenen Wochenende war ja, „Es ist Comic Con und ich muss zum Glück nicht dort sein“. Das ist nicht bösartig gemeint, Conventions sind eine tolle Sache, aber für mich nicht mehr. Meine Prioritäten sind jetzt ganz andere und ich bin mehr als zufrieden mit meinem jetzigen Leben.

Ich hoffe nur, dass die zweite Jahreshälfte besser wird und wir nicht mehr so viele Todesfälle in der Medienwelt und natürlich auch im Privatleben betrauern müssen. Es reicht!

Autor: Brigitte

Foto: Münchner Merkur  

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