Um
es gleich vorweg zu nehmen: die Serie Outlander
ist die vielleicht beste Buch-zu-Serie-Verfilmung seit Jahren, und
sicherlich die optisch am schönsten gestaltete.
Foto: Sony Pictures Television Inc. All rights reserved |
Basierend
auf dem mittlerweile tatsächlich epischem Werk von Diana Gabaldon,
bestehend aus acht dicken Wälzern (auf Deutsch Highland
Saga genannt),
handelt Outlander
von der starken, aber trotzdem unerfüllten Claire, die bei einer
Reise nach Schottland mit ihrem Ehemann von der Nachkriegszeit des
zweiten Weltkriegs in das 18. Jahrhundert versetzt wird, durch einen
magischen Steinkreis.
Was zuerst wie ein großes Unglück erscheint, entpuppt sich schnell
als ihr großes Glück, denn inmitten der ungewaschenen
Highlands-Haudegen findet sie sowohl eine Heimat, als auch ihre große
Liebe.
Über dem neu gefundenen Glück jedoch hängt das Damokles Schwert
des berühmten Aufstand der Jacobites von 1745, der bekanntlich nicht
gut für die Highland Clans ausgegangen ist.
Die erste Staffel der Serie ist bereits bei Starz bzw. in Deutschland
auf RTL-Passion gelaufen. Am 9. bzw. 10. April startet nun die
sehnsüchtig erwartete zweite Staffel fast zeitgleich in den USA und
in Deutschland.
Aber warum ist die Serie so gut? Wie schon erwähnt ist sie optisch
unglaublich schön umgesetzt. Natürlich ist die schottische
Landschaft alleine schon ein Einschalten wert, aber auch Kostüme und
Ausstattung sind mehr als gelungen. Die Kameraführung und das Tempo
sind oft ungewöhnlich, dienen jedoch immer dem Zweck die Emotionen
der Charaktere zu veranschaulichen. Dazu kommt noch die Musik von
Bear McCreary, und niemand kann sich mehr der emotionalen Achterbahn
erwehren, auf die einen die Serie führt.
Die Charaktere sind allesamt wahnsinnig spannend und dreidimensional
geschrieben. Claire selbst ist zugleich stark und schwach, heimatlos
und tief verwurzelt. Sie findet sich wieder als 'Sassenach'
(sozusagen Außenseiterin) in einer Zeit schwitzender, haariger
Männer in einem Patriarchat, und behauptet trotzdem sowohl ihren
Platz als auch die ihr gebührende Anerkennung für ihre Kenntnisse
als Heilerin.
Aber
auch bis in die kleineren Nebenrollen ist Outlander
wahnsinnig gut besetzt. Sei es Geillis Duncan, gespielt von Lotte
Verbeek (auch bekannt als Ana Jarvis in Agent Carter), die ein
Geheimnis in sich birgt, oder das ungleiche Duo Rupert und Murtagh,
die für den ein oder anderen comic relief sorgen. Und natürlich
Tobias Menzies in der Doppelrolle als Claire's Mann im 20.
Jahrhundert, und dem sadistischen und wahnsinnigen Black Jack Randall
im 18. Jahrhundert.
Die
erzählte Geschichte in Outlander
ist ungeheuer komplex, und trotzdem meist mit einer Leichtigkeit
erzählt. Es treffen Zeitreise auf Liebesgeschichte, Historie auf
Fiktion, haarige Highlander auf geschniegelte Gelehrte. Und solange
die Serie erfolgreich ist, können noch viele weitere Staffeln
verfilmt werden, denn Diana Gabaldon hat bereits eine riesige fiktive
Welt erschaffen, aus der geschöpft werden kann.
Wer
eine gut gemachte Serie mit Tiefgang und vielen optischen Reizen
sucht, der wird bei Outlander
fündig. Ein bisschen gute Nerven solltet ihr aber schon mitbringen,
von Sex über Blut bis Folter ist alles dabei. Diese Szenen dienen
jedoch immer der Geschichte, und sind nicht nur um ihrer selbst oder
des Schocks willen da (hallo Game
of Thrones).
Wer
noch tiefer einsteigen möchte in die Welt von Outlander, sowohl
Serie als auch Buch, dem sei der Podcast 'The Scot and the Sassenach'
empfohlen von http://storywonk.com
Autor: Karin.
Foto: Sony Pictures Television Inc. All rights
reserved
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