Donnerstag, 7. April 2016

Outlander – Die Highland Saga

Um es gleich vorweg zu nehmen: die Serie Outlander ist die vielleicht beste Buch-zu-Serie-Verfilmung seit Jahren, und sicherlich die optisch am schönsten gestaltete.

Foto: Sony Pictures Television Inc. All rights reserved


Basierend auf dem mittlerweile tatsächlich epischem Werk von Diana Gabaldon, bestehend aus acht dicken Wälzern (auf Deutsch Highland Saga genannt), handelt Outlander von der starken, aber trotzdem unerfüllten Claire, die bei einer Reise nach Schottland mit ihrem Ehemann von der Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs in das 18. Jahrhundert versetzt wird, durch einen magischen Steinkreis.

Was zuerst wie ein großes Unglück erscheint, entpuppt sich schnell als ihr großes Glück, denn inmitten der ungewaschenen Highlands-Haudegen findet sie sowohl eine Heimat, als auch ihre große Liebe.

Über dem neu gefundenen Glück jedoch hängt das Damokles Schwert des berühmten Aufstand der Jacobites von 1745, der bekanntlich nicht gut für die Highland Clans ausgegangen ist.

Die erste Staffel der Serie ist bereits bei Starz bzw. in Deutschland auf RTL-Passion gelaufen. Am 9. bzw. 10. April startet nun die sehnsüchtig erwartete zweite Staffel fast zeitgleich in den USA und in Deutschland.

Aber warum ist die Serie so gut? Wie schon erwähnt ist sie optisch unglaublich schön umgesetzt. Natürlich ist die schottische Landschaft alleine schon ein Einschalten wert, aber auch Kostüme und Ausstattung sind mehr als gelungen. Die Kameraführung und das Tempo sind oft ungewöhnlich, dienen jedoch immer dem Zweck die Emotionen der Charaktere zu veranschaulichen. Dazu kommt noch die Musik von Bear McCreary, und niemand kann sich mehr der emotionalen Achterbahn erwehren, auf die einen die Serie führt.

Die Charaktere sind allesamt wahnsinnig spannend und dreidimensional geschrieben. Claire selbst ist zugleich stark und schwach, heimatlos und tief verwurzelt. Sie findet sich wieder als 'Sassenach' (sozusagen Außenseiterin) in einer Zeit schwitzender, haariger Männer in einem Patriarchat, und behauptet trotzdem sowohl ihren Platz als auch die ihr gebührende Anerkennung für ihre Kenntnisse als Heilerin.

Aber auch bis in die kleineren Nebenrollen ist Outlander wahnsinnig gut besetzt. Sei es Geillis Duncan, gespielt von Lotte Verbeek (auch bekannt als Ana Jarvis in Agent Carter), die ein Geheimnis in sich birgt, oder das ungleiche Duo Rupert und Murtagh, die für den ein oder anderen comic relief sorgen. Und natürlich Tobias Menzies in der Doppelrolle als Claire's Mann im 20. Jahrhundert, und dem sadistischen und wahnsinnigen Black Jack Randall im 18. Jahrhundert.

Die erzählte Geschichte in Outlander ist ungeheuer komplex, und trotzdem meist mit einer Leichtigkeit erzählt. Es treffen Zeitreise auf Liebesgeschichte, Historie auf Fiktion, haarige Highlander auf geschniegelte Gelehrte. Und solange die Serie erfolgreich ist, können noch viele weitere Staffeln verfilmt werden, denn Diana Gabaldon hat bereits eine riesige fiktive Welt erschaffen, aus der geschöpft werden kann.

Wer eine gut gemachte Serie mit Tiefgang und vielen optischen Reizen sucht, der wird bei Outlander fündig. Ein bisschen gute Nerven solltet ihr aber schon mitbringen, von Sex über Blut bis Folter ist alles dabei. Diese Szenen dienen jedoch immer der Geschichte, und sind nicht nur um ihrer selbst oder des Schocks willen da (hallo Game of Thrones).

Wer noch tiefer einsteigen möchte in die Welt von Outlander, sowohl Serie als auch Buch, dem sei der Podcast 'The Scot and the Sassenach' empfohlen von http://storywonk.com

Autor: Karin.

Foto: Sony Pictures Television Inc. All rights reserved

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